Besuchsdienste sind nach wie vor gefragt
Neben ehrenamtlichen Einsätzen für die Umwelt oder Integration ist die Betreuung von Senioren, Kranken und Behinderten von grosser Bedeutung. Gerade hier geht es um Menschen, die meist wenig Kontakte (mehr) pflegen können. Zu den Aufgaben gehört es hier miteinander zu reden, etwas vorzulesen und miteinander rauszugehen um einzukaufen oder einfach für einen gemütlichen Spaziergang. Ziel solcher Begleitdienste ist es vor Allem, echten Sozialkontakt herzustellen und die Betroffenen wieder Gemeinschaft erleben zu lassen. Somit sind solche Einsätze in Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen für die Bewohner eine wahre Bereicherung. Denn regelmässige Besuche und nette Gespräche sind die beste Medizin, um der Vereinsamung und Isolation entgegenzuwirken. Oder anders ausgedrückt: die psychische Gesundheit der Besuchten verbesserten sich mit jedem Treffen zunehmend. Zudem entlastet ein freiwilliger Besuchsdienst die Einsätze der Spitex, sowie Angehöriger und kommt schlussendlich auch der Gemeinde zugute.
Auch Senioren profitieren
Denkt man bei freiwilligen Einsätzen vor allem an junge Menschen, welche ihre Hilfe Betagten im Heim anbietet, der irrt sich. Umgekehrt engagiert sich auch die Generation 50+ an unentgeltliche Projekten. Diese Altersgruppe wächst sogar, wenn es um den Einsatz freiwilliger Dienste geht, je länger je mehr. Der Grund dafür ist einerseits die immer längere Lebenserwartung von uns allen. Die Menschen werden immer älter und dank den enormen medizinischen Fortschritten bleiben sie auch länger fit und gesund. So hat man auch nach der Pensionierung noch ein langes und vitales Leben vor sich - und viel Zeit. Denn mit dem letzten Arbeitstag fällt die langjährige Routine weg. Viele gewohnte Abläufe gehören auf einen Schlag der Vergangenheit an und so ist es wenig verwunderlich, dass einige Neurentner nach kurzer Zeit in ein Loch fallen. Was ihnen fehlt, ist eine sinnvolle Aufgabe nach dem Arbeitsleben. Und so entscheiden sich viele der Senioren in ihrem Ruhestand nochmals ein Projekt anzupacken. Denn ihr Wissen und ihre langjährige Erfahrung sind in vielen Gebieten sehr nützlich. Während junge Menschen ältere Personen mit technischem Know-How und Muskelkraft weiterhelfen können, liegt die Stärke der Betagten in einer beratenden und lehrenden Funktion. So können sie Kinder mit Geschichten unterhalten, mit Schülern auf Prüfungen lernen und Leuten in Problemsituationen beratend zur Seite stehen. Die Senioren stehen mit solchen regelmässigen Einsätzen wieder mitten im Leben, haben eine neue Lebensaufgabe gefasst und entwickeln diverse Beziehungen. Das Gefühl, wieder gebraucht zu werden ist für diese Personen eine enorme Bestätigung und stärkt das Selbstvertrauen ungemein. Deswegen ist Freiwilligenarbeit ein Gewinn für alle und bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten.